Bürgerinitiative gegen die Dritte Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen
Presseartikel 2009
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Buch. Eine Beteiligung der Bucher Bürgerinitiative am derzeit laufenden Erörterungsverfahren zur Dritten Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen wurde kürzlich beim Treffen der Startbahngegner im Gasthaus Kuttenlochner beschlossen. Martin Schachtl und Günther Raschel haben zu diesem Termin Informationen rund um diese Anhörung vorbereitet. Für einige der Anwesenden wird es ein ungewohnter Auftritt im Ballhausforum in Unterschleißheim vor dem Gremium, bestehend aus Vertretern der Flughafen München GmbH und der Regierung von Oberbayern, sein. Dennoch war man sich einig, dass man die Gelegenheit zur Meinungsäußerung nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte. Einen umfassenden Überblick zu den rechtlichen Grundlagen und dem formalen Ablauf bei den Erörterungsterminen gab Martin Schachtl. Das sogenannte Erörterungsverfahren ist gemäß Luftverkehrsgesetz im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens durchzuführen. Teilnehmen dürfen alle Bürger aus den betroffenen Gemeinden oder Bürger und Kommunen, die eine Einwendung im Herbst 2007 an die Regierung von Oberbayern gesendet haben. Aus den gesammelten Informationen erhält die Regierung von Oberbayern, die den Genehmigungsprozess leitet, weitere Hinweise, die es bei den Planungen zu beachten gilt. Beispielsweise wurde aufgrund der Hinweise betroffener Kommunen im November festgelegt, die veraltete Luftverkehrsprognose 2020, mit der der Ausbau begründet wird, neu zu überarbeitet. Dass die Umsetzung der Planungen zur Dritten Startbahn auch für die umliegenden Landkreise gehörige Folgen haben wird, ging aus den weiteren Ausführungen von Günther Raschel hervor. Bezüglich des Fluglärms dürften dies vor allem die Ortsteile Thann/Vatersdorf und Niedererlbach zu spüren bekommen. Dennoch seien die im Planfeststellungsverfahren dargestellten Lärmzonen nur aufgrund einer theoretischen An- und Abflugsplanung erstellt. Beispielsweise sei die Änderung von Nachtflugregelungen nicht sehr aufwändig. Ein weiteres wichtiges Argument war auch das Thema Klimaschutz. Nach einer überschlägigen Rechnung werden alleine, die mit der Dritten Startbahn zusätzlich möglichen 13,9 Millionen Passagiere, pro Jahr einen klimawirksamen Schadstoffausstoß haben, der gut zweimal der jährlichen Gesamtemission an Kohlendioxid der Stadt Düsseldorf entspricht. Immer schneller schmelzende Gletscher und Polkappen, klimabedingte Unwetter oder steigende Meersepegel werden einen immer stärkeren Druck auf Politik und Gesellschaft verursachen. Ein gewichtiges Fragezeichen bei den Planungen sei das Einzugsgebiet des Münchner Flughafens. Während in Frankfurt rund 12,3 Millionen Menschen den Flughafen in 90 Minuten erreichen können, sind es in München lediglich 7,3 Millionen. Dies sei ein gewichtiger Standortnachteil, den andere internationale Drehkreuze nicht haben. So leben im (90-Minuten)-Einzugsgebiet des Drehkreuzes London-Heathrow 19,3 Millionen Einwohner. Auch aufgrund der fehlenden ICE-Anbindung können in München die großen Transatlantik-Jets nur mit sehr vielen kleinen Fluggeräten aus ganz Europa ausreichend gefüllt werden. Dies seien die Hauptgründe, warum der Flughafen München mit zwei Startbahnen bereits bei 42 Millionen Fluggästen eine Erweiterung braucht, während London Heathrow mit zwei Startbahnen knapp 70 Millionen Passagiere pro Jahr problemlos bedienen kann. Sehr fraglich ist - auch in Fachkreisen - ob München als Drehkreuz so langfristig Bestand haben wird. Das Focus-Landkreis-Ranking 2008 bescheinigt den Landkreisen Erding, Freising und Landshut mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von etwa 3,1 Prozent nahezu Vollbeschäftigung. Gemäß den Prognosen der Flughafenbetreiber, wonach ein Arbeitsplatz am Flughafen zwei Arbeitsplätze in der Region nach sich zieht, müssten sich bis 2020 rein rechnerisch bis zu 80.000 Menschen - die Familien der Arbeitskräfte mit ein gerechnet - in der Flughafenregion neu ansiedeln. Dies habe wohl erhebliche Investitionen in die Infrastruktur zur Folge. Und ob diese einseitige Ausrichtung der Region auf einen Arbeitgeber - der derzeitige Einbruch des Luftverkehrs aufgrund der weltweiten Finanzkrise beweist es - nicht auch problematisch sei, wurde in der Runde gefragt. Die "Jobmaschine" könne sich so leicht auch in eine "Hartz-IV-Maschine" verwandeln. (Verf.: G. Raschel) |
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Die Flughafen München GmbH hat bei der Regierung von Oberbayern – Luftamt Südbayern – am 24. August 2007 ein Planfeststellungsverfahren gem. §§ 8 ff LuftVG für eine 3. Start- und Landebahn am Verkehrsflughafen München beantragt. Inhalt des Antrags ist:
Die Unterlagen enthalten insbesondere eine Umweltverträglichkeitsstudie sowie eine solche zur Verträglichkeitsprüfung nach dem ökologischen Netz "Natura 2000". Einzelanträge betreffen Flugbetriebsflächen, den Plan der baulichen Anlagen und Grünordnung, ein Personentransportsystem innerhalb des Flughafens, die Flugbetriebsstoffversorgung, Geländeaufschüttungen innerhalb und außerhalb des Flughafengeländes, Ver- und Entsorgungsleitungen außerhalb des Flughafengeländes, wasserrechtliche Anträge, landseitige Straßen und Wege und naturschutzrechtliche Anträge. Das Vorhaben soll teilweise auf Grundstücken verwirklicht werden, die nicht im Eigentum der Flughafen München GmbH sind. Vom 5. November 2007 bis zum 4. Dezember 2007 konnten Bürger, Kommunen und die Träger öffentlicher Belange Einsicht in die Planungsunterlagen nehmen und ihre Einwendung zu den Planungen abgeben. Mit der Abgabe der Einwendung besteht für jeden Einzelnen auch ein rechtlicher Anspruch beim Planfeststellungsverfahren berücksichtigt zu werden. Dies ist insbesondere bei schwer betroffenen Gemeinden und Bürgern von Bedeutung, bei denen es auch um Entschädigungen geht. Ab November 2008 bis zum März 2009 schlossen sich die, innerhalb des Planfeststellungsverfahrens formal vorgeschriebenen Anhörungen an. Die als betroffen beteiligten Kommunen, deren Bürger, die Träger öffentlicher Belange (z.B. Bund Naturschutz, Wasserwirtschaft, etc.) sowie alle, die bei Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens eine sogenannte Einwendung abgegeben haben, konnten sich hier zu Wort melden. Den Betroffenen sollte damit nochmals eine Gelegenheit gegeben werden, ihre Belange detaillierter als in den schriftlichen Ausführungen vorzutragen.
Im Zusammenhang mit den Planungen zur Dritten Startbahn werden sich aus Sicht der Bürgerinitiativen im Raum Landshut auch erhebliche strukturelle Veränderungen in der Landshuter Region ergeben, sollten die Planungen Wirklichkeit werden. Wenn in den Zielvorstellung der Verantwortlichen ein Flughafen entstehen soll, der bei den Passagierzahlen mit Frankfurt gleichziehen oder diesen gar überholen soll, dann wird sich auch die Region wie Frankfurt verändern. Das war eines der Resümees, das die Beteiligten der BI Buch am Erlbach bei dem Anhörungstermin am 5. Februar im Ballhausforum in Unterschleißheim den Verantwortlichen der FMG und der Regierung von Oberbayern mit auf den Weg gaben. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Bucher, die sich als Redner und als Zuschauer an dem Anhörungsverfahren beteiligt haben. Im Einzelnen haben wir folgende Inhalte beim Anhörungsverfahren vorgetragen: 1. Region Landshut – von den Planungen betroffen? Entfernung der Gemeinden Buch am Erlbach, Vilsheim, Altfraunhofen, Baierbach und Neufraunhofen zum Flughafen2. Dritte Startbahn – was ist geplant? - Übersicht, wie sich die Planungen seit 2003 entwickelt haben3. Lärmbelastung Überflüge - Die Größe Dauerschall - "mit dem Hintern auf der Herdplatte und den Füßen im Eiswasser" - wie man mit Durchschnittsberechnungen alles auf ein verträgliches Maß herunterrechnen kann.4. Überflug Atomkraftwerk Ohu - Ohu wird auch heute schon überflogen5. Diskussion um Bedarf - Flughafen München hat mit 2,8 Millionen Einwohnern im 60 Minuten-Umkreis ein relativ kleines Einzugsgebiet6. Arbeitsmarkt und Region - Die Flughafenregion hat nahezu Vollbeschäftigung7. Verkehrsbelastung in der Region - Was kostet der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Flughafenumland (rund 5 Milliarden Euro)8. Klimawandel und Flugverkehr - Klimawandel Gletscher und Pole schmelzen immer schneller9. World Energy Outlook 2008 – Billig war gestern - Jährliche Stellungnahme der Internationalen Energieagentur (OECD, Paris) 2008 sieht zukünftige Energieversorung sehr kritisch;10. Gedanken am Schluss - Prognosen sind lineare Interpolation in die Zukunft aber sie können sich auch verändern, wenn sich Politik, Bürger und Rahmenbedingungen ändern Es wurden also eine ganze Reihe an Inhalten an das Gremium bestehend aus Mitarbeitern der Flughafen München GmbH und der planfeststellenden Behörde der Regierung von Oberbayern (Luftamt Südbayern) weitergegeben.
Aufgrund einer eigenen Stellungnahme der Gemeindeverwaltung Buch am Erlbach beim Planfeststellungsverfahren Ende 2007 hat Buch am Erlbach den Status einer "Betroffenen Gemeinde" erhalten. Leider haben sich die umliegenden Gemeinden, der Landkreis Landshut und der Regionale Planungsverband nicht animieren lassen, sich in irgend einer Form an dem Verfahren zu beteiligen. Das war für uns alle ein großer Wermutstropfen. "Wir sind ja dafür!", Mit dieser Begründung legten sich anscheinend viele Verantwortliche zurück und überließen die aktive Begleitung dieser Planungen anderen. Die oberbayerischen Gemeinden hingegen gaben sich beim Anhörungsverfahren die Klinke in die Hand und trugen vor dem Gremium neben ihren spezifischen Problemlagen mit den Planungen auch ihren Anspruch auf den sogenannten Umlandfond vor. Der Umlandfond ist ein Förderprogramm mit einem Volumen von 100 Millionen Euro und soll den Gemeinden helfen, strukturelle Belange hinsichtlich des geplanten Flughafenausbaus zu verbessern. Sei es bei Strassenprojekten, bei der sozialen Infrastruktur oder bei der Ausweisung von Baugebieten. Die Passivität diesseits der Grenze des Niederbayerischen Regierungsbezirks ist angesichts des in den Prognosen vorhergesagten Siedlungsdrucks gerade im Landshuter Raum kaum verständlich. Hier hätten wir uns eine deutlich aktivere Rolle insbesondere des Regionalen Planungsverbandes Landshut (Region 13) gewünscht. Stattdessen beschränkt man sich in den Stellungnahmen vorwiegend auf das Nachbeten sattsam bekannter Werbeparolen bezüglich der wirtschaftlichen Vorzüge des Flughafenausbaus.
Die Unterlagen, die zum Anhörungsverfahren von der BI Buch vorgetragen wurden, konnten auch für weitere Informationsveranstaltungen genutzt werden:
Voraussichtlich werden noch weitere Vorträge folgen.
"Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit" sagte Uwe Büchner, der Versammlungsleiter am Ende des Erörterungsverfahrens zur Dritten Startbahn, das sich von November 2008 bis zum 19. März 2009 hinzog. Rund 4.500 Menschen haben an den Anhörungen im Ballhausforum in Unterschleißheim in dieser Zeit teilgenommen. Die Protokolle der in den 59 Tagen von den Betroffenen teils in dramatischen Worten vorgetragenen Einwendungen füllen insgesamt 58 Ordner. Büchner betonte in einem Interview in einem Regionalblatt der Süddeutschen Zeitung "Ziel ist eine rechtmäßige Entscheidung, die auch einer Überprüfung durch die Gerichte standhält". Der Vermutung vieler Bürger, dass der Bau längst beschlossen und der positive Entscheid nur noch eine Formsache sei, entgegnete Büchner, dass dies eine kolossale Fehleinschätzung sei, dann hätte man sich ja die 59 Tage gleich sparen können. Neben den Fachbehörden, Kommunen und den Trägern öffentlicher Belange haben auch knapp 600 Bürger vor dem Gremium vorgetragen. Die dabei angesprochenen Themen reichten von der persönlichen Betroffenheit, vor allem durch Fluglärm, über den Klimawandel und schwindende Ölreserven bis zur jetzt schon vorliegenden sehr hohen Dichte an Drehkreuzen in Europa. Bereits während der Anhörungstermine erfolgten zwei Entscheidungen: Zum einen wird das Bedarfsgutachten aktualisiert und zum anderen wird die fehlerhafte Lärmprognose gemäß den Vorgaben des 2007 überarbeiteten Fluglärmgesetzes vollkommen neu berechnet. Nach Einschätzung von Experten dürften sich die Lärmflächen in Teilbereichen weiter in die Region erstrecken. Aufgrund der zahlreichen und oftmals stichhaltigen Argumente ist also derzeit noch nicht absehbar, wann mit der Genehmigung oder der Ablehnung des Antrags zum Bau der Dritten Startbahn gerechnet werden kann. Voraussichtlich kann aber etwa Anfang 2010 mit einem Planfeststellungsbeschluss gerechnet werden. (Verf.: G. Raschel) |
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Sa. 13.06.2009 in Vilsbiburger Zeitung Was bringt uns der Flughafenausbau? Velden. Am Donnerstag, 18. Juni 2009 veranstaltet die Ortsgruppe "Oberes Vilstal" im Bund Naturschutz in Bayern e.V. einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum geplanten Bau der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München. Welche Auswirkungen wird dieser Ausbau auf die Gemeinden Baierbach, Neufraunhofen, Velden und Wurmsham haben? Im Nebenzimmer des Gasthauses Dirrigl werden ab 20 Uhr einige Aspekte dazu näher beleuchtet. Was bedeuten die Planungen der Flughafengesellschaft für Baierbach und die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Velden? Die Gemeinden Baierbach und Neufraunhofen waren als einzige des Landkreises Landshut offiziell und von Anfang an am Planfeststellungsverfahren beteiligt. Der wichtigste Grund für die Beteiligung ist der Fluglärm. Unter diesem Vorzeichen ist eine Belastung dieser Gemeinden (und damit wohl auch der benachbarten) durch den zukünftigen Betrieb einer dritten Start- und Landebahn wohl als erheblich einzuschätzen. Ist eine dritte Start- und Landebahn überhaupt nötig? Sind die ständig betonten, stetig ansteigenden Fluggastzahlen nicht ähnlich überzogen wie die Gewinnerwartungen in den Luftschlössern der Finanzbranche bis zum Herbst letzten Jahres? Wie sieht es mit den vielgepriesenen neuen Arbeitsplätzen aus? Welche Auswirkungen hat dies alles auf unsere Region? In einem Vortrag wird den Fragen nach- und auf die Grundlagen sowie die Ziele des Ausbaus eingegangen. Die Referenten Alfred Schreiber, Vorsitzender des Kreisverbandes Erding-Freising-Dachau des Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Günter Raschel von der Bürgerinitiative Buch am Erlbach stehen dann in der anschließenden Diskussion für Fragen bereit. (Verf.: Ernst Georg Eichner, BN "Oberes Vilstal")
Velden. Gut gefüllt war das Nebenzimmer im Gasthaus Dirrigl vergangene Woche bei einem Vortrag der Ortsgruppe "Oberes Vilstal" im Bund Naturschutz in Bayern e.V. über die Hintergründe und mögliche Auswirkungen der geplanten dritten Start- und Landebahn am Flughafen München.Vorsitzender Ernst Georg Eichner begrüßte Benhard Gerauer, 1. Bgm. Neufraunhofen, Maria Neudecker, 1. Bgmin. Wurmsham, Jakob Limmer, 2. Bgm. Wurmsham, Hans Huber, Gemeinderat Wurmsham, Martin Schuster, Marktgemeinderat Velden, Stefan Schütze, Marktgemeinderat Velden, Florian Oßner, Marktgemeinderat Velden und Kreisrat, Gisela Flögel, Kreisrätin und Stadträtin Vilsbiburg, Rosi Steinberger, Kreisrätin und Gemeindrätin Kumhausen
An den Beginn seines Vortrages stellte Günther Raschel von der Bürgerinitiative Buch am Erlbach einen Ausspruch von Karl Valentin: "Prognosen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen". Nach einem Rückblick auf die Entwicklung der dritten Start- und Landebahn am Flughafen München von der Erweiterung des Vorranggebietes im Landesentwicklungsplan 2003 bis zu den Anhörungen zum Planfeststellungsverfahren Anfang 2009 waren es eben solche Prognosen, die der Referent kritisch hinterfragte. So wird bei den Passagierzahlen mit Hilfe einer dritten Start- und Landebahn eine Verdoppelung der Werte von 2004 bis zum Jahr 2020 auf rund 57 Millionen Fluggäste erwartet. Wie jedoch kommen diese Steigerungen zustande? Die Menschen in Südbayern werden wohl nicht so viel mehr verreisen. Der außerordentliche Zuwachs ist den hochtrabenden Plänen einiger weniger geschuldet, die den Münchner Flughafen zum Drehkreuz des Südens ausbauen wollen, ohne Rücksicht auf die Menschen in der näheren und weiteren Umgebung. So sollen Reisende beispielsweise aus Florenz, Warschau oder auch Berlin in München in die Interkontinentalflüge umsteigen. Wurden bei den Planungen aber die Ausbaumaßnahmen an anderen Flughäfen berücksichtigt? Berlin, Frankfurt und Wien beispielsweise wurden kürzlich oder sollen mit neuen Startbahnen erweitert werden. Und wer, so fragte Günther Raschel, soll die Rechnung von geschätzten drei Milliarden Euro (inkl. Erweiterung von Terminal 2) bezahlen? Anteilseigner der Flughafen München GmbH ist ausschließlich die öffentliche Hand. Und über die direkten Kosten hinaus sind für den Ausbau der Infrastruktur (Straße und Schiene) weitere Milliarden notwendig. Die Bewohner der Gemeinden im Flughafenumland seien insbesondere durch den zunehmenden Fluglärm einer erheblichen Belastung ausgesetzt. Nicht zuletzt aus diesem Grund sei die Region Velden, Neufraunhofen und Baierbach am Planfeststellungsverfahren beteiligt gewesen. Da die Dritte Startbahn rund zwei Kilometer östlich versetzt geplant sei, würden die auf der Dritten Startbahn landenden Flugzeuge rund 100 Meter tiefer die drei niederbayerischen Gemeinden überfliegen.
Im Weiteren befasste sich der Referent auch mit den Themen Arbeitsmarkt und Regionalentwicklung. Dabei gab der Referent auch noch die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt für die betroffenen Gebiete zu bedenken. Ein Grundstück, das regelmäßig von dröhnenden Flugzeugen überflogen wird, verliert sicherlich an Marktwert. Zum Abschluss seines Vortrages gab Günther Raschel noch einen Einblick in die derzeitige Energie(preis)diskussion. Im Anschluss zeigte Alfred Schreiber vom VCD-Kreisverband Freising-Erding-Dachau umwelt- und sozialrelevante Aspekte auf. Neben den Lärmemissionen ist hier die Umweltverschmutzung, die sich beispielsweise durch Ablagerungen auf Früchten von Obstbäumen feststellen lässt, auffällig. Doch auch Absiedelungen von Hofstellen oder einschränkende Gemeindeentwicklungsmöglichkeiten sind mit der Erweiterung des Flughafens geplant. Alfred Schreiber berichtete auch über das Aktionsbündnis AufgeMUCktdem dem mittlerweile 67 politische, kirchliche und soziale Gruppierungen sowie Bürgerinitiativen in den vom Flughafenausbau betroffenen Gemeinden angehören. An die beiden Vorträge schloss sich eine rege Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer an. Und bereits am 02. Juli 2009 ist eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema in Velden vereinbart worden. Dabei sollen Informationen ausgetauscht und Möglichkeiten für eine Bürgerinitiative in Velden diskutiert werden. (Verf.: Ernst Georg Eichner, BN "Oberes Vilstal") |
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Do. 09.07.2009 in Landshuter Zeitung Radl-Sternwallfahrt nach Maria Thalheim
Buch. Zu einer Radl-Sternwallfahrt zur Wallfahrtskirche nach Maria Thalheim laden am Samstag, 11. Juli 2009 das Aktionsbündnis AufgeMUCkt mit den Bürgerinitiativen und Organisation aus den Landkreisen Erding, Freising und Landshut ein, die sich gegen die Dritte Startbahn am Münchner Flughafen aussprechen. Auch die Bürgerinitiative aus Buch am Erlbach beteiligt sich daran. Treffpunkt ist um 10.15 Uhr an der Raiffeisenbank. Mit einem Schweigemarsch, der ab 11.45 Uhr am westlichen Ortseingang von Maria Thalheim beginnt, ziehen die Teilnehmer der Sternwallfahrt in die Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" ein. Den Wortgottesdienst in Maria Thalheim gestalten die evangelische Pfarrerinnen Dorothee Löser, Hochschulseelsorger Franz Heilmeier, Karl-Heinz Reingruber sowie der Chor "Zwischentöne" des Pfarrverbandes Reichenkirchen – Maria Thalheim. Ab etwa 12.30 Uhr besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Stulberger. Gegen 14 Uhr treten die einzelnen Gruppen die Heimfahrt an. Bei schlechter Witterung ist um 11 Uhr Treffen an der Raiffeisenbank in Buch zur Bildung von Fahrgemeinschaften. (Verf.: G. Raschel)
Buch/Maria Thalheim. Dass Heimat nicht den wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen soll und dass die Verantwortlichen am Münchner Flughafen erkennen können, dass das Streben nach immer Mehr auch Grenzen hat, stellten Pfarrerin Dorothee Löser und der Freisinger Hochschulseelsorger Franz Heilmeier an den Anfang des Wortgottesdienstes in der Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" in Maria Thalheim. An der Ökumenischen Radl-Sternfahrt zu der das Aktionsbündnis "AufgeMUCkt" gegen die Dritte Startbahn eingeladen hatte, beteiligten sich rund 400 Radfahrer aus dem Flughafenumland um Erding, Freising, Moosburg und Landshut. Auch eine Radfahrgruppe aus Buch am Erlbach nahm daran teil. Einen ungewohnten Eindruck hinterließ das mit Baugerüsten verstellte Kirchenschiff. So sollen die deutlichen Schäden in der barocken Stuckdecke durch die tief über der Gemeinde anfliegenden Verkehrsflugzeuge mit verursacht werden.
Hochschulseelsorger Franz Heilmeier erinnerte in seiner Predigt an eine Aussage des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß, der den Münchner Flughafen am liebsten im Erdinger Moos sah, weil dort eine "brave christliche Landbevölkerung" wohne. Eine Bevölkerung, die stillhalten und die Veränderungen schon erdulden werde, so interpretierte Heilmeier das Kalkül der politisch Verantwortlichen. In der vorangegangenen Lesung von der "Heilung eines Gelähmten", bei der ein Gehbehinderter von seinen Freunden auf einer Bahre auf ungewöhnlichem Weg, nämlich über das Dach, zu Jesus gebracht wurde, um Heilung zu erfahren, offenbarten sich unterschiedliche Charaktere. Auf der einen Seite sensationsgierige Menschen und schrifttreue Pharisäer, die aber Veränderungen vermeiden wollen. Und auf der anderen Seite die Freunde des Gelähmten, die zu Veränderungen bereit sind, die Aufstehen und sich für ihren gelähmten Freund einsetzen. Ein solches Aufstehen und Einsetzen für die eigene Heimat wünschte sich der Seelsorger auch für die Bevölkerung rund um den Flughafen, um die bayerische Staatsregierung zu einem Abschied von der Dritten Startbahn zu bewegen. Sein Traum sei, dass ein zukünftiger bayerischer Ministerpräsident die Planungen zur Dritten Startbahn mit dem Hinweis beende, dass die "brave christliche Landbevölkerung" deutlich unterschätzt worden sei. "Wenn man wirklich zusammenhält, ist trotz aller Gegenkräfte vieles möglich", betonte Franz Heilmeier. In einer kurzen Ansprache bedankten sich Hartmut Binner und Karlheinz Reingruber bei allen Mitwirkenden und beim Chor "Zwischentöne" des Pfarrverbandes "Reichenkirchen - Maria Thalheim", der die musikalische Umrahmung gestaltet hat. AufgeMUCkt-Vorstand Hartmut Binner berichtete anschließend über ein Treffen mit Erzbischof Dr. Reinhard Marx, der in der vergangenen Woche zu einem Informationsgespräch über die Folgen des Flughafenausbaus eingeladen hatte. Die Kirche will das Thema "Dritte Startbahn" nun verstärkt aufgreifen. In einem ersten Schritt will der Erzbischof die Sorgen der Bevölkerung bei einem Gespräch mit der bayerischen Staatsregierung vorbringen. Abschließend erinnerte Karlheinz Reingruber an einen weiteren wichtigen Termin im Widerstand gegen die Ausbauplanungen, die Großdemonstration vor den Pforten des Verwaltungsgebäudes der Flughafen München GmbH am Samstag, 12. September 2009. Nach dem gemeinsamen Segen von Pfarrerin Dorothee Löser und Hochschulseelsorger Franz Heilmeier stärkten sich die Teilnehmer im Biergarten des gegenüberliegenden Gasthauses Stulberger bevor die einzelnen Gruppen die Heimfahrt wieder antraten. (Verf.: G. Raschel)
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Mit zwei Infoständen, am Samstag, 28. August vor dem Lebensmittelgeschäft Biberger und am Samstag 5. September vor dem Lebensmittelgeschäft Steiner, machten die Mitglieder der Bürgerinitiative auf die Großdemonstration des Aktionsbündnisses AufgeNUCkt, die am darauffolgenden Samstag geplant ist, aufmerksam. Direkt vor dem Verwaltungsgebäude der Flughafen München GmbH soll diese Versammlung stattfinden.An den Infoständen wurden zwei zentrale Punkte dargestellt. So wird der zu erwartende Fluglärm aus Sicht der Bürgerinitiative wohl deutlich zunehmen. Da die Startbahn rund 2 Kilometer Meter östlich, als näher auf das Bucher Gemeindegebiet hin versetzt geplant ist, werden die Flugzeuge den Bucher Raum dann auch rund 100 Meter tiefer überfliegen. Da der Einflugwinkel ziemlich exakt 3 Grad beträgt, läßt sich der durch die Verschiebung verursachte Höhenversatz recht genau nachrechnen. Auf einer Plakattafel wurden für die Passanten die geometrischen Zusammenhänge nachvollziebar dargestellt. Eine weitere Tafel machte auf die prekäre finanzielle Situation der Flughafenbetreiber aufmerksam, die eigentlich keinen Spielraum für weitere Investitionen mehr bieten würde. Der bisherige Schuldenstand der Flughafen München GmbH beträgt rund 1,7 Milliarden Euro (entnommen aus Geschäftsbericht 2007). Dazu würden dann die Kosten für die Dritte Startbahn mit rund 1 Milliarde Euro sowie dem angedachten Satelliten-Terminal mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Milliarden Euro kommen. Insgesamt würde sich die FMG so mit knapp 5 Milliarden Euro verschulden. Auf der anderen Seite steht ein Gewinn (Geschäftsbericht 2007) von etwa 50 Millionen. Rechnet man einen wohlwollenden Zinssatz von 1 Prozent, so würde der Gewinn gerade einmal für die Zinsen ausreichen. Für die Bürgerinitiative stellt sich der Fall so dar, dass die Investition wohl auch aus Steuermitteln finanziert werden müßte. Dies verhält sich ganz im Gegensatz zu den Aussagen beim Anhörungsverfahren, bei dem die Betreiber immer dargelegt hatten, dass die Investition aus den laufenden Mitteln bestritten werden könnte. (Verf.: G. Raschel)
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Do. 10.09.2009 in Landshuter Zeitung Kundgebung gegen Dritte Startbahn Buch. Am Samstag, 12. September 2009 lädt das Aktionsbündnis AufgeMUCkt zu einer Großkundgebung anläßlich der Planungen zu einer Dritten Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen ein. Die Kundgebung beginnt um 11 Uhr im Besucherpark am Verwaltungsgebäude der Flughafen München Gmbh. Es sprechen der Freisinger Oberbürgermeister Dieter Thalhammer, der Freisinger Landrat Michael Schwaiger und der Landtagsabgeordnete Dr. Christian Magerl. Dem Aktionsbündnis aufgeMUCkt gehören aktuell 68 Organisationen und Bürgerinitiativen aus 10 Landkreisen rund um den Flughafen an. Einen musikalisch-humoristischen Leckerbissen verspricht das Bayerische Volksmusik-Kabarett "Sauglockn-Läutn, die in den Pausen spielen. Gemäß dem Slogan "Volksmusik - aber anders" werden in der guten alten Tradition der Wirtshausmusikanten traditionelle und neue Lieder mit satirischen, kritischen, humoristischen oder politischen Texten hinterlegt. Die Bürgerinitiative Buch am Erlbach beteiligt sich ebenfalls an der Großkundgebung. Treffpunkt in Buch am Erlbach zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 9.45 Uhr an der Raiffeisenbank. Rückkehr wird gegen 14.00 Uhr sein. (Verf.: G. Raschel)
Buch/Freising. Eine kaum enden wollende Radlerkolonne bewegte sich am Samstagvormittag auf das Verwaltungsgebäude der Flughafen München GmbH zu. Mit dem Motto "Dritte Startbahn abwählen" versammelten sich rund 4000 von den Planungen betroffene Menschen aus dem Flughafenumland vor dem Ort, wo die Entscheidungen getroffen werden, um ihrer Ablehnung Nachdruck zu verleihen. Hartmut Binner, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses AufgeMUCkt, dem 68 Bürgerinitiativen in 10 Landkreisen rund um den Münchner Airport angehören, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer und die Politiker am Rednerpult. Bayerische Lieder mit Pointen gewürzt, die augenzwinkernd so manches Zeitgeschehen aufs Korn nahmen, präsentierte das Trio "Sauglocknläutn" am Beginn und am Ende der Veranstaltung. Eine Teilnehmergruppe aus Buch am Erlbach nahm ebenfalls an der Demonstration teil. Freisings Oberbürgermeister, Dieter Thalhammer stellte in seiner kurzen Ansprache fest, dass die von den Planungen betroffenen Bürger die Vorgänge zwar schweigend aber nicht sprachlos mitverfolgen und sich hier aus Sorge vor dem ungebrochenen Wachstumsanspruch des Flughafens versammeln würden. Thalhammer betonte, dass auch die Bevölkerung rund um den Flughafen ein Recht auf ein lebenswertes Leben habe und forderte daher eine längst überfällige Tat: Weg mit der Dritten Startbahn. Auch für Landrat Michael Schwaiger steht das Ziel fest: die unsägliche Dritte Startbahn verhindern. Die Demonstration, so Richard Mergner, der bayerische Landesbeauftragte des Bund Naturschutz, sei ein Zeichen gegen den Glauben an ein unendliches Wachstum, Das Zusammentreffen stärke den Zusammenhalt und gebe Kraft für den weiteren Kampf, damit die Freisinger Region nicht das "Lärmklo" Deutschlands werde. Nach einer kurzen musikalischen Einlage der Musikgruppe Matthias Blank aus Freising übernahm AufgeMUCKt-Sprecherin Helga Stieglmeier aus Erding das Mikrophon. Für sie komme die Wahrheit nun scheibchenweise ans Licht. Während die Flughafenbetreiber beim Erörterungsverfahren immer beteuert hätten, dass der Ausbau aus den laufenden Einnahmen geleistet werden könne, überraschte die Bayerische Staatsregierung kürzlich mit der Mitteilung, dass die Schulden des Flughafens beim Freistaat Bayern, beim Bund und bei der Stadt München von 492 Millionen Euro nun in Eigenkapital des Flughafens umgewandelt werden solle. Damit solle die Finanzierung des Ausbaus überhaupt erst möglich werden, so die Begründung des Bayerischen Finanzministers. Die Rechnung würden letztlich die Steuerzahler und die Angestellten am Flughafen zahlen. Sie erinnerte an den kürzlich bekannt gewordenen Umgang mit den Angestellten der Bodenverkehrsdienste, denen der Lohn um 20 Prozent gekürzt werden soll. Helga Stieglmeier glaubt den falschen Aussagen der Flughafenbetreiber schon lange nicht mehr. Bereits zu Beginn der Planungen, beim Nachtflug und nun bei der Finanzierung seien die Bürger immer mit beschwichtigenden Informationen hingehalten worden. Landtagsabgeordneter Dr. Christian Magerl, der letzte Redner, begrüßte die Überarbeitung der Verkehrsprognose, dessen Überarbeitung von der Regierung von Oberbayern Anfang September beauftragt wurde. Die Verkehrsprognose, betonte Magerl, sei ein zentraler Bestandteil des Planfeststellungsantrags. Dessen Grundlagen hätten sich aber in wesentlichen Teilen, beispielsweise bei der wirtschaftlichen Entwicklung oder bei der Entwicklung des Ölpreises gravierend geändert. Ebenso wie die Vorrednerin stellte Magerl die Frage nach der Finanzierung. Gemäß dem Geschäftsbericht 2007 sei die Flughafengesellschaft bereits jetzt mit rund 1,7 Milliarden Euro hochverschuldet. Alleine die Dritte Startbahn schlage mit rund einer Milliarde zu Buche. Christian Magerl forderte die Bewohner des Flughafenumlandes auf, den Druck auf die politisch Verantwortlichen zu erhöhen: "Es geht um den Erhalt unserer Heimat und unserer Zukunft", schloss der Politiker seine Rede. (Verf.: G. Raschel)
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(Verf.: G. Raschel)
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Buch/Freising. Wie auch am Sonntag, 22. November 2009 versammeln sich nun schon seit drei Jahren viele von den Flughafenplanungen betroffene Menschen unter dem Banner mit der Aufschrift "Lichterzeichen - Zwei Bahnen reichen" und bringen durch Gebete, durch Andachten und besinnliche Texte ihre Sorge um die Heimat zum Ausdruck. An 155 Sonntagen schon haben sich insgesamt 30.000 Menschen an den Schweigemärschen beteiligt. An diesem Sonntag nahmen rund 2000 Teilnehmer am Schweigemarsch teil, darunter auch viel politische Prominenz aus Stadt und Landkreis Freising und aus dem Landtag. Auch aus Buch am Erlbach nahmen besorgte Menschen teil. Die evangelische Pfarrerin Dorothee Löser empfing die Teilnehmer in der Christi-Himmelfahrtskirche in Freising. In ihrer kurzen Begrüßungsrede betonte sie, dass der Erhalt der Heimat und wichtiger sei, als eine Dritte Startbahn, die nur Großinvestoren zugute käme. Für Dorothee Löser soll mit den Schweigemärschen ein Zeichen für eine Umkehr zu einer ethisch begründeten Wirtschaft gesetzt werden. Sie wünschte sich Politiker, die sich auch mit aller Kraft dafür einsetzen. Die derzeitige Überprüfung des Bedarfs für eine Dritte Startbahn sei notwendig und lasse hoffen, so die Pfarrerin. Mit dem Segen in der evangelischen Kirche setzte sich der Schweigemarsch in Bewegung. Zum Klang einer mitgeführten Glocke trugen die vielen Menschen Laternen, Kerzen und ihre Sorgen um die Heimat durch die Freisinger Innenstadt zum Domberg. Den Abschluß des Schweigemarsches bildete eine Andacht auf dem Domvorplatz. Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger sprach die Schöpfungsgeschichte an, die vom Menschen das "Bebauen und Behüten der Schöpfung Gottes" fordere. Das Bebauen habe der Mensch schon seit langer Zeit getan, im Großen und Ganzen zum Guten. Dem Bewahren und Behüten aber widersprächen die Planungen zu einer Dritten Startbahn, weil damit wieder ein Stück der Schöpfung zerstört würde. Für viele Menschen würde dies eine Verschlechterung der Lebensqualität bedeuten, viel Menschen müßten ihre Heimat auch ganz verlassen. Hasslberger betonte, dass die Forderung nach Bewahrung der Schöpfung auch von jedem Einzelnen ein Überdenken der eigenen Handlungen erfordere. Er fragte, ob wirklich alles wichtig sei, wie wir handeln oder was wir begehren. Der Schweigemarsch, so sollen die Aussagen von Pfarrerin Dorothee Löser und Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger verstanden werden, soll eine Aufforderung an uns alle zum Umdenken sein. (Verf.: G. Raschel)
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