Bürgerinitiative gegen die Dritte Startbahn am Münchner Verkehrsflughafen
Presseartikel 2008
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Buch. Zu einer Ökumenischen Radl-Sternwallfahrt am Samstag, 26. Juli zur Wallfahrtskirche Maria Thalheim mit Gottesdienst und anschließendem gemeinsamen Mittagessen laden die Bürgerinitiativen gegen die Dritte Startbahn aus den Landkreisen Erding, Freising und Landshut ein. Auch aus Buch am Erlbach wolle man sich beteiligen, war der Tenor bei dem Treffen der Bucher Bürgerinitiative, das kürzlich im Gasthaus Kuttenlochner stattfand. Ebenfalls schon auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen aller Bürgerinitiativen zu einer Großdemonstration in München gegen die Flughafenerweiterung am Samstag 6. September. Zu dem im vergangenen Jahr angelaufenen Planfeststellungsverfahren zur Dritten Startbahn trug Günther Raschel einige Zahlen bei. Bis Ende Dezember 2007 konnten Bürger, Städte, Landkreise, Gemeinden und Träger öffentlicher Belange bei der Regierung von Oberbayern ihre Einwendungen abgeben. 57.551 Einwendungen wurden von der planfeststellenden Behörde jetzt als gültig anerkannt. Aus Buch am Erlbach seien 457 Einwendungen nach München weitergeleitet worden. Politiker aus Freising schätzen, dass bis Anfang 2009 alle Unterlagen thematisch erfasst seien. Etwa 2010 sei mit dem Planfeststellungsbeschluss zu rechnen. Im Anschluss hätten betroffene Kommunen und Bürger die Möglichkeit, rechtliche Schritte dagegen einzuleiten. Über eine kürzlich veröffentlichte Studie berichtete Georg Ohmayer. Zusammen mit einem Wissenschaftler-Team aus aller Welt haben sich Klimaforscher an der TU Weihenstephan mit den Auswirkungen des Klimawandels auf biologische System befasst. Nach Auswertung von weltweit durchgeführten Untersuchungen kommen die Forscher zu dem Schluss, dass der Klimawandel nicht mehr zu leugnen sei. Immer mehr Tier und Pflanzen seien in Gegenden anzutreffen, in denen sie vorher aufgrund klimatischer Bedingungen nicht vorkamen. Auch würden beispielsweise Apfelbäume durchschnittlich eine Woche früher blühen, als noch vor dreißig Jahren. Eine weitere Studie fasste Christian Winner zusammen. Die Deutschen Bank Research und die Ludwig-Bölkow-Stiftung haben die aktuelle Situation am Ölmarkt beleuchtet. Dabei kamen die Institute zu dem Ergebnis, dass die aktuellen Ölpreise nicht aufgrund einer "Spekulationsblase" zustande kämen, sondern, weil die Fördermengen der Ölquellen weltweit die vom Markt geforderten Ölmengen nicht mehr ausreichend beliefern können. Viele Erdölquellen seien schon zu mehr als der Hälfte ausgebeutet, so dass die Fördermengen beginnen nachzulassen. In zwanzig Jahren, so rechnen die Forscher, könnte die jährliche Fördermenge auf die Hälfte der heutigen Menge sinken. In der Runde war man sich einig, dass die zukünftige Entwicklung am Flughafen zunehmend durch Klimawandel und der Verknappung der fossilen Energieträger bestimmt werde. Eine ganz andere Untersuchung sprach Joachim Wunderlich an. Aufgrund vielfacher Beschwerden im Flughafenumland seien durch die TU München Obst und Gemüse mit dunklen Ablagerungen untersucht worden. Einen direkt nachweisbaren Einfluss der Flugzeugabgase konnten die Forscher lediglich in der sehr nahen Flughafenumgebung feststellen. Schon einige hundert Meter vom Airport entfernt seien für Kerosin typische Verbrennungsprodukte nicht mehr von denen aus Hausbrand und Straßenverkehr stammenden Kohlenwasserstoffen zu unterscheiden. Die schwarzen Beläge identifizierten die Forscher als "Rußfleckenkrankheit", eine Pilzerkrankung. Abschließend wurde noch über die Marzlinger Spange diskutiert. Seit Freiwerden der Finanzmittel für den gescheiterten Transrapid werde wieder öfters über diese Fernbahn-Anbindung des ostbayerischen Raumes an den Münchner Flughafen diskutiert. Jedoch würden sich die Kosten durch die gleichzeitige Errichtung der Dritten Startbahn nahezu verdoppeln, da diese untertunnelt werden müsste. Auf bis zu 500 Millionen Euro könnten sich dadurch die Kosten des Schienenanschlusses erhöhen, der in Höhe des Naturfreundehauses in Hangenham mittels eines Brückenbauwerks das landschaftliche Kleinod Isarhangleiten überquert. In der Runde vermuteten die Teilnehmer, dass der "Marzlinger Spange" aufgrund der hohen Kosten wohl ein ähnliches Schicksal wie dem Transrapid widerfahren werde. (Verf.: G. Raschel) Quellenverzeichnis zum Nachlesen Mai 2008 Studie: "Die Zukunft der weltweiten Erdölversorgung" Die Hauptabsicht der vorliegenden Studie besteht darin, die künftige Verfügbarkeit von Erdöl bis ins Jahr 2030 zu ermitteln. Da Erdöl weltweit gesehen den wichtigsten Energieträger darstellt und da sämtliche Transportsysteme stark vom Öl abhängen, ist die künftige Verfügbarkeit von Erdöl von immenser Wichtigkeit. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt existieren mehrere, stark voneinander abweichende Prognosen, aus denen vollkommen unterschiedliche Handlungsweisen für Politik, Wirtschaft und jeden Einzelnen abgeleitet werden können. Ludwig-Bölkow-Stiftung: http://www.lbst.de Download der Studie: Erdölstudie
EWG-Studie - Wenn das Erdöl knapp wird Das Szenario vom Ende der Erdölvorräte ist keine Horrorvision von pessimistischen Weltuntergangspropheten. Eine neue Studie offenbart beunruhigende Aussichten. Im Internet: Artikel Focus vom 21.05.2008 TUM-Forscherinnen widerlegen Zweifel an Folgen des Klimawandels Klimakritiker bezweifeln die vom Weltklimarat vorhergesagten Auswirkungen des Klimawandels. Mit einer jetzt veröffentlichten Meta-Analyse von 29.000 langjährigen Beobachtungsreihen zu den bisherigen Auswirkungen der Temperaturerhöhung auf Pflanzen, Tiere und menschliche Gesundheit konnten Wissenschaftlerinnen des Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München die globalen Spuren des Klimawandels in der Natur eindeutig nachweisen. (Veröffentlichung in Nature, Bd. 453, S. 353 - 357, 15. Mai 2008) Ganzer Artikel im Innovationsreport (Wissenschaftsmagazin) vom 15.05.2008 TU Weihenstephan untersuchte verunreinigtes Obst und Gemüse 25. April 2008Ungeklärte Verunreinigungen auf Obst und Gemüse, über die Bürger im Umland des Münchner Flughafens berichtet hatten, stehen in keinem direkten Zusammenhang mit dem Flugbetrieb am Münchner Flughafen. Zu diesem Ergebnis kommt das ökotoxikologische Institut der TU München in Weihenstephan unter Leitung von Prof. Dr. Wilfried Huber in einem Gutachten, das von den Landratsämtern Erding und Freising sowie der Flughafen München GmbH (FMG) in Auftrag gegeben worden war. Pressemitteilung des Landratsamt Freising: zur "Apfelstudie" Langfassung der "Apfelstudie": Textteil und Anlage Öffentlichkeitsbeteiligung beim Planfeststellungsverfahren Pressemitteilung 231 - Regierung von Oberbayern vom 09.05.2008 Über 59.000 Äußerungen zu den Planungen der Flughafen München GmbH (FMG) 57.551 schriftliche Äußerungen von 59.191 Bürgerinnen und Bürgern sowie 123 Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange hat die Regierung von Oberbayern nach Ablauf der Einwendungsfrist am 18.12.2007 nun vollständig gesichtet und elektronisch erfasst. Jetzt gilt es diese inhaltlich auszuwerten. Dazu prüft sie die vorgetragenen Argumente im Hinblick auf ihre Stichhaltigkeit und rechtliche Relevanz. Parallel dazu hat die FMG als Antragstellerin nun Gelegenheit sich zu fachlichen Fragen und zu den vorgetragenen Bedenken zu äußern. Im Anschluss daran wird das Luftamt Südbayern die rechtzeitig erhobenen Einwendungen und die Stellungnahmen der Behörden mit der FMG, den Betroffenen sowie den Personen, die Einwendungen erhoben haben, mündlich erörtern. Die Pressemitteilung im Internet: Neue Chance für Marzlinger Spange? Gutachten soll Transrapid-Alternativen aufzeigen - Artikel in der Passauer Neuen Presse vom 22.04.2008 Passau/München. Das Gutachten, das im Auftrag der Staatsregierung Alternativen für das gescheiterte Transrapid-Projekt zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen in Erding untersuchen soll, wird nach Informationen der Passauer Neuen Presse insbesondere auch Möglichkeiten für den Schienenanschluss Ostbayerns berücksichtigen. Sowohl Wirtschaftsministerin Emilia Müller als auch Staatssekretär Markus Sackmann, die beide aus der Oberpfalz stammen, legten darauf großen Wert, hieß es. Das Gutachten soll in Kürze vergeben werden. Mit Ergebnissen sei allerdings nicht vor Ende 2008 oder Anfang 2009 zu rechnen. Der Gutachter soll dabei nicht nur bereits diskutierte Alternativen wie die bestehende S-Bahn-Verbindung und die seit langem diskutierte Fernbahn-Anbindung untersuchen und bewerten, sondern auch „ergebnisoffen neue Vorschläge“ machen. Für Ostbayern als interessant galt bisher insbesondere die Fernbahn-Anbindung im Rahmen der sogenannten Marzlinger Spange. ... ... Mit der Planung für eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen entstehen große Probleme für die Marzlinger Spange, weil sie über eine weite Strecke dort verläuft, wo nun auch die Startbahn hinkommen soll. In der Folge würde auf rund acht Kilometern eine Tunnellösung nötig, die die Kosten von bisher geschätzten 200 bis 240 Millionen Euro auf bis zu 500 Millionen Euro ansteigen ließe. Hinzu kommt, dass die Freisinger nicht erfreut reagieren, zu Gunsten der Anbindung Ostbayerns an den Flughafen selbst von der Fernbahn abgeschnitten zu werden.... ...weiterlesen in der Passauer Neuen Presse
Initiative Pro Marzlinger Spange Rundschreiben Nr. 16 vom 31. Juli 2006:... Wir stehen weiter auf dem Standpunkt, dass eine mögliche Untertunnelung der 3. Start- und Landebahn nicht den Kosten für die Marzlinger Spange zugeschlagen werden darf. Denn dann wäre deren Wirtschaftlichkeit aller Voraussicht nicht mehr gegeben. Diesen Standpunkt werden wir als Träger öffentlicher Belange in dem nun anstehenden Verfahren einbringen. Sollte die bisher geplante Trasse der Marzlinger Spange durch die 3. Start- und Landebahn beansprucht werden und eine Untertunnelung nicht möglich sein, wird es ohne ein neues Raumordnungsverfahren keine fernbahntaugliche Schienenanbindung Nordostbayerns an den Flughafen München geben. ... Die "Initiative Pro Marzlinger Spange" im Internet: http://www.marzlinger-spange.de
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Buch. Mehr als 400 Teilnehmer nahmen an der Radl-Sternwallfahrt am vergangenen Samstag nach Maria Thalheim teil. Aus Freising, Wartenberg, Berglern, Langenpreising, Moosburg, Landshut, Marzling, Buch am Erlbach, Landshut und vielen weiteren Orten in der Flughafenregion kamen die Menschen. Eingeladen hatte dazu das Aktionsbündnis AufgeMUCkt, das aktuell aus 61 Bürgerinitiativen und Organisationen aus den Landkreisen Erding, Freising, Dachau und Landshut besteht. Den Menschen zu verdeutlichen, dass wir eine wunderschöne Heimat haben, die es zu erhalten gilt und die Abwendung eines Lebens vieler Menschen unter einem ständigen Lärmteppich, so einer der Organisatoren, seien die Beweggründe für die Radl-Sternwallfahrt.
Am westlichen Ortseingang versammelten sich die Teilnehmer, um gemeinsam in die feierlich geschmückte Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" einzuziehen. Einige hatten sich mit Transparenten oder gelben T-Shirts mit dem Aufdruck "keine Dritte Startbahn" ausgestattet. Den ökumenischen Gottesdienst zelebrierte Pfarrerin Anne Lüters von der Hochschulgemeinde Freising-Weihenstephan gemeinsam mit dem ehemaligen Erdinger Jugendseelsorger Franz Kohlhuber. Der Chor "Zwischentöne" des Pfarrverbandes "Reichenkirchen – Maria Thalheim" unter der Leitung der Gemeindereferentin Frau Manuela Steck gestaltete die musikalische Umrahmung. Pastoralreferent Franz Kohlhuber schilderte die Geschichte des Bahnwärters, der entlang der Bahngleise unermüdlichen den "stinkenden Storchschnabel", ein Unkraut, zu beseitigen suchte. Nach einem Beinahe-Unfall mit einem herannahenden Zug, den er beim Unkrautausreißen nicht bemerkt hatte, besann er sich und lernte das Unkraut schätzen, das unscheinbar entlang der Bahngleise den durchbrausenden Zügen trotzte. Pfarrerin Anne Lüters stellte die Frage, ob mit dem vorherrschenden Zeitgeist "immer höher, immer schneller, immer weiter" nicht wichtige Werte auf der Strecke blieben. Mit der Dritten Startbahn werde die Heimat vieler Menschen entwertet. Sie forderte die Teilnehmer auf, sich nicht von dem gleichgültigen Wortlaut: "da ist eh nichts mehr zu machen" oder "das ist sowieso schon entschieden" entmutigen zu lassen, sondern vielmehr unbequem zu sein, den Finger in die Wunden zu legen und sich weiter für den Erhalt einer lebenswerten Heimat einzusetzen. Sie wünschte allen Teilnehmern ein klein wenig ein "stinkender Storchschnabel" zu sein, der unscheinbar aber beständig seinen Weg geht und auch den Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft manchmal "stinkt". Im Anschluss an den Gottesdienst stärkten sich die Teilnehmer im nahen Gasthaus Stulberger bei einer zünftigen Blasmusik und einem kräftigen Mittagessen bevor sich die einzelnen Radl-Gruppen wieder auf den Nachhauseweg machten. (Verf.: G. Raschel)
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Buch/Moosburg. "Wenn der Luftverkehr in Deutschland weiter so wächst, wird er bereits in 5 Jahren mehr klimaschädliche Abgase ausstoßen als der gesamte Straßenverkehr", sagte Dr. Christine Margraf, Referentin des Bund Naturschutz in Ihrem Vortrag über die "Luftverkehrsstudie 2007" des Wuppertal-Instituts, die sie am vergangenen Dienstag im Kolpingsaal in Moosburg vorstellte. Des Weiteren wurden in der von Karl Otto Schallaböck verfassten Studie auch die Flughäfen Frankfurt und München analysiert: rund 61.500 Flugbewegungen könnten in München bei Inlands- und Kurzstreckenflügen eingespart werden. Zu dieser Veranstaltung haben die Bürgerinitiativen gegen die Dritte Startbahn Buch am Erlbach, Landshut, Moosburg, Langenpreising und Wartenberg, der Bund Naturschutz Landshut, Moosburg und Vilsheim sowie der Verkehrsclub Deutschland VCD Freising/Erding/Dachau und Landshut eingeladen. Zum Einstieg hatte Dr. Christine Margraf einige Zahlen zum Flugverkehr bereit. Deutschland habe mit 257 Flughäfen die höchste Flughafendichte der Welt. Rund 60 Prozent des Flugverkehrs seien Urlaubsreisen. 2006 hätten die Passagiere deutschlandweit insgesamt 101 Milliarden Kilometer in Fernflügen zurückgelegt, 63 Milliarden Kilometer seien europaweit geflogen worden und lediglich 10 Milliarden Kilometer entfallen auf innerdeutsche Flügen. Derzeit nehme der Flugverkehr weltweit um rund 5 Prozent pro Jahr zu. "Fliegen ist einfach zu billig", meinte Christine Margraf dazu. Beispielsweise würden keine Steuern auf Kerosin und keine Mehrwertsteuer auf Flugtickets ins Ausland erhoben. Viele weitere staatliche Subventionen flössen in den Flugverkehr. Die wesentlichen Steigerungen würden jedoch durch Billigflieger verursacht. Ob die Entwicklung aber tatsächlich so weitergehen wird, bezweifelte Christine Margraf. Angesichts stark steigender Ölpreise seien viele Flugunternehmen bereits jetzt schon in der Krise.
Die Klimaauswirkungen des Flugverkehrs seien nach Aussagen der Studie deutlich schwerwiegender als bisher angenommen, betonte Margraf. Da die Abgase in großer Höhe ausgestoßen würden, seien die Klimaschäden nach Untersuchungen des Bundesumweltamtes um den Faktor 2,7 höher anzusetzen als es den reinen Kohlendioxid-Emissionen entsprechen würde. Damit betrage der Anteil des Flugverkehrs an den Klimaschäden schon jetzt 8 Prozent. Kurz ging Christine Margraf auf das Flughafenkonzept 2008 der Bundesregierung ein. Wenig nachvollziehbar sei darin, dass trotz des Bekenntnisses der Bundesregierung zum Klimaschutz - rund 40 Prozent Kohlendioxid sollen bis 2020 eingespart werden - gleichzeitig ein weiterer Ausbau der Flughäfen und des Flugverkehrs gefordert werde. Wenn die Prognosen tatsächlich so eintreffen würden, hätte der Flugverkehr, was Klimaschäden betrifft, den gesamten deutschen Autoverkehr bereits in 5 Jahren überholt. Die ehrgeizigen Klimaziele der Bundesregierung wären so nicht haltbar. In der Studie wurden darüber hinaus die Flughäfen Frankfurt und München analysiert, welche Möglichkeiten es gibt, die Anzahl der Flüge zu reduzieren. Exemplarisch wurden Inlands- und Kurzstreckenflügen betrachtet. Beispielsweise könnten durch konsequente Optimierungen bei wenig ausgelasteten Verbindungen die durchschnittliche Anzahl der Passagiere von derzeit 48 auf 80 erhöht werden. Kaum genutzte Verbindungen sollten komplett entfallen. Im Weiteren könnten Flugverbindungen zu den Flughäfen Nürnberg oder Stuttgart durch den ICE ersetzt und Verbindungen in deutsche und europäische Großstädte auf 10 Flüge täglich reduziert werden. Insgesamt wären so am Münchner Airport 61.500 Flugbewegungen pro Jahr einsparbar ohne das Angebot zu verschlechtern. Eine Dritte Startbahn wäre dann kaum mehr zu rechtfertigen. Der Konkurrenzkampf der Flughäfen, München soll nach dem Willen der Betreiber größtes Drehkreuz in Europa werden, gehe voll zu Lasten des Klimas und der unmittelbar betroffenen Anwohner, resümierte die Referentin am Ende ihres Vortrags. In der Diskussion wiesen noch einige Zuhörer auf die Demonstration gegen die Dritte Startbahn am 6. September in München hin. (Verf.: G. Raschel)
Luftverkehrsstudie 2007: Im Steigflug in die Klimakatastrophe? Jeder Deutsche fliegt einmal im Jahr nach Mallorca - und bleibt da. Zumindest statistisch gesehen unternimmt jeder Einwohner bisher nur eine halbe Flugreise im Jahr. Doch die Tendenz steigt erheblich. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Klima und beeinflusst die strukturelle Planung. Die "Luftverkehrsstudie 2007: Im Steigflug in die Klimakatastrophe?" des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie und des BUND hat den Luftverkehr seit der deutschen Wiedervereinigung untersucht und errechnet, wie es bis 2030 weitergeht, wenn sich die bisherigen Entwicklungen fortsetzen. Dabei wurden die Großflughäfen Frankfurt am Main und München sowie 15 weitere deutsche Standorte analysiert. Außerdem enthält die Studie Rechenbeispiele, zum Beispiel über die unterschiedlichen Klimalasten, die eine vierköpfige Familie auf Reisen verursacht - je nach Länge der Strecke und Verkehrsmittel. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass der Flugverkehr in den nächsten Jahren weiter stark zunehmen wird. Der Energieverbrauch des Flugverkehrs wird außerdem durch ungenaue Darstellungen oft verzerrt und verharmlost wieder gegeben, wodurch die Klimalasten, die er verursacht, stark unterschätzt werden. Jetzt kommt es darauf an, den Flugverkehr in ein wirksames Emissionshandelssystem einzubeziehen, Kurzstreckenflüge zu unterbinden, das entsprechende Passagieraufkommen auf die Bahn zu verlagern und die vorhandenen Flughäfen nicht weiter auszubauen. Es liegt an der Gesellschaft sowie an Politik und Wirtschaft, zu handeln. Im Internet:
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Buch/München. Auf Plakaten und Spruchbändern machten rund 10.000 Bürger in der Münchner Innenstadt bei der Demonstration am vergangenen Samstag auf die Probleme mit dem geplanten Bau einer dritten Startbahn am Flughafen München, dem Bau der Autobahn 94 München-Passau durch das Isental, der Fichtelgebirgsautobahn sowie dem von der Staatsregierung geforderten Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen aufmerksam. Die Demonstranten, darunter viele Familien mit Kindern, zogen nach Polizeiangaben friedlich und diszipliniert durch die Innenstadt. Auch aus Buch am Erlbach machte sich eine Gruppe auf den Weg nach München. Nach einer kurzen Begrüßung der Demonstrationsteilnehmer am Marienplatz unter anderem durch den Freisinger Landrat und Vorsitzenden der "Schutzgemeinschaft Erding-Nord, Freising und Umgebung" Michael Schwaiger, setzte sich der Protestzug in Bewegung. Die Route führte über das Isartor vorbei an der Staatskanzlei zum Odeonsplatz, wo eine Abschlusskundgebung mit dem Vorsitzenden des Bund Naturschutz Freising, Dr. Christian Magerl stattfand. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bund Naturschutz und dem Aktionsbündnis "aufgeMUCkt", dem über 60 Bürgerinitiativen und Umweltverbände der Flughafenregion angehören. Christian Magerl forderte in seiner Ansprache die Bayerische Staatsregierung auf, die bayerische Heimat durch Verzicht auf Großprojekte, wie dem Ausbau des Münchner Flughafens mit einer Dritten Startbahn, der Autobahn A94 oder dem Donauausbau zu erhalten. Immer mit denselben Argumenten: die Arbeitsplätze und der Ausbau der Wirtschaft würden Großprojekte vorangetrieben. Die davon betroffene Bevölkerung aber müsste zum Wohle gesamt Bayerns die negativen Auswirkungen aushalten. Insbesondere bei der Frage zur Dritten Startbahn verwies Magerl auf die Energiefrage. Die Basis der Planungen beruhe auf veralteten Annahmen für den Energiepreis. Dass Energie dauerhaft billig bleibe, sei aber zukünftig nicht mehr haltbar. Darüber hinaus würden durch Großprojekte wertvolle Natur- und Kulturlandschaft zerstört und deutliche Klimaschäden verursacht. Bezüglich des Ausbaues des Flugverkehrs zitierte Magerl den Präsidenten des Umweltbundesamtes, Andreas Troge, der die Klimawirkungen des Luftverkehrs dreimal stärker als bei vergleichbaren Emissionen am Boden einschätzt. Durch Steuernachlässe werde der Flugverkehr unverhältnismäßig subventioniert. 6,5 Milliarden Euro jährlich würde der Fiskus zusätzlich einnehmen, wenn Kerosin endlich besteuert würde. Dr. Christian Magerl freute sich, dass trotz der Ferienzeit so viele Bürger durch ihre Teilnahme ein machtvolles Zeichen zum Erhalt der Heimat gesetzt hätten. (Verf.: G. Raschel)
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Buch/Freising. Rund 1.200 Menschen machten sich am vergangenen Wochenende in Freising beim Schweigemarsch "Lichterzeichen - Zwei Startbahnen reichen" auf den Weg von der Christi-Himmelfahrts-Kirche durch die Freisinger Innenstadt hinauf zum Freisinger Domberg. Mitglieder der katholischen und evangelischen Hochschulgemeinde gestalteten die Andacht auf dem Domberg. Eine Gruppe aus Buch am Erlbach beteiligten sich an dem Schweigemarsch (Verf.: G. Raschel) |
Internet-Seite erstellt: | 04.09.2007 | Internet-Seite aktualisiert: | von | G. Raschel |